TelAviv/Gaza/Kairo – Erste Hilfskonvois haben den Gazastreifen erreicht. Insgesamt 37 Lkw passierten den Grenzübergang aus Ägypten. Im Gazastreifen wird die Lage immer prekärer. Nach Angaben von Hilfsorganisationen breiten sich Krankheiten aus. Nach UN-Angaben wären 100 Laster täglich nötig, um die Not effektiv zu lindern. 155 Lastwagen mit 3000 Tonnen an Gütern warteten am Sonntag noch an der Grenze.
Israel bombardierte auch am Wochenende Ziele im Gazastreifen und im Westjordanland. Die US-Regierung ist besorgt über eine Ausweitung des Konflikts. „Wir haben Raketen- und Drohnenangriffe auf Stützpunkte unserer Truppen im Irak und in Syrien erlebt“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Zu beobachten sei derzeit die „Aussicht auf eine erhebliche Eskalation der Angriffe“ auf US-Truppen in der gesamten Region. Das Außenministerium kündigte an, dass alles nicht unbedingt notwendige Botschaftspersonal aus Bagdad abgezogen werde. Dem Iran nahestehende bewaffnete Truppen hatten zuvor gedroht, US-Einrichtungen im Irak wegen Washingtons Unterstützung für Israel anzugreifen.
Jordaniens König Abdullah II. kritisierte beim Gipfel in Kairo Israel scharf und nannte das „unerbittliche Bombardement in Gaza“ einen eklatanten Bruch des humanitären Völkerrechts. „Es ist ein Kriegsverbrechen.“ Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas sprach von einer Kollektivbestrafung und betonte: „Wir werden unser Land niemals verlassen.“
Bei einer Kundgebung für Israel am Sonntag in Berlin sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Schutz jüdischen Lebens sei Bürgerpflicht.