Teheran – Angesichts der verstärkten israelischen Luftangriffe im Gazastreifen hat Irans Präsident Ebrahim Raisi mit dem Eingreifen weiterer Akteure in den Krieg zwischen Israel und der Hamas gedroht. Israels „Verbrechen“ hätten „die roten Linien überschritten“, warnte Raisi am Sonntag. Dies könne „jeden dazu zwingen, Maßnahmen zu ergreifen“. Washington würde Teheran zwar „bitten, nichts zu tun“, fügte Raisi hinzu. „Aber sie unterstützen Israel weiterhin auf breiter Front.“ Ebenso hätten die USA „Botschaften an die Achse des Widerstands“ geschickt, erklärte Raisi.
Dieser Begriff wird von iranischen Funktionsträgern benutzt, um von Teheran unterstützte militante Organisationen in anderen Ländern zu bezeichnen, darunter die Hisbollah im Libanon, die Huthis im Jemen sowie weitere Gruppierungen im Irak und in Syrien. In einem Interview hatte Raisi am Vortag gesagt, dass der Iran es „als seine Pflicht“ ansehe, diese Gruppierungen zu unterstützen.
Seit dem Hamas-Angriff wächst die Angst vor einer Ausweitung des Kriegs in der Region. Insbesondere wird befürchtet, dass die bereits bestehenden Konflikte Israels mit Syrien sowie mit der vom Iran unterstützten und mit der syrischen Regierung verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon weiter angeheizt werden könnten. Zudem sind die US-Streitkräfte in Syrien und im Irak immer wieder Ziel von Angriffen.
Unterdessen hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seinen Geheimdiensten vorgeworfen, ihn nicht vor dem Hamas-Angriff gewarnt zu haben. Nach heftiger Kritik ruderte er allerdings zurück und entschuldigte sich.