München/Wiesbaden – Die Inflation in Deutschland ist dank gesunkener Energiepreise weiter auf dem Rückzug. Die Jahresteuerungsrate lag im Oktober bei 3,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Zahlen berichtete. Es war der niedrigste Wert seit August 2021 und weniger, als die meisten Ökonomen erwartet hatten. Im September waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 4,5 Prozent gestiegen und im August um 6,1 Prozent. Zu Jahresbeginn hatte noch eine Acht vor dem Komma gestanden.
In Bayern lag die Inflationsrate im Oktober nach Zahlen des Statistischen Landesamtes sogar nur noch bei 3,7 Prozent. „Ein positiver Start in die Heizperiode“, kommentierte die Behörde die Zahlen. Denn die Heizölpreise in Bayern sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 26 Prozent, die für Erdgas um 17,6 Prozent. Lebensmittel hingegen verteuerten sich weiter: In Bayern waren dafür rund 6,6 Prozent mehr zu bezahlen als im Vorjahr.
Viele Menschen sahen sich zuletzt zum Verzicht gezwungen. Bei einer Umfrage im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes gaben im Sommer 71 Prozent der mehr als 4800 Befragten an, wegen der hohen Preise im kleineren oder größeren Umfang verzichten zu müssen. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2022.
Bis zum Jahresende dürfte sich die Teuerung nach Einschätzung von Ökonomen weiter abschwächen. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute rechneten zuletzt damit, dass die Inflationsrate im kommenden Jahr auf 2,6 Prozent zurückgeht nach erwarteten 6,1 Prozent im Schnitt des laufenden Jahres.