München – Nach mehreren Jahren Verzögerung liegt nun die Genehmigung zum Bau der 2. S-Bahn-Strecke im Münchner Osten vor. Damit kann die insgesamt rund zehn Kilometer lange Tunnelstrecke nun von Laim bis zum Leuchtenbergring gebaut werden. Bisher lagen nur die Genehmigungen zum Bau im Westen bei Laim und in der Stadtmitte (Marienhof) vor. Die Genehmigung des Ostabschnitts hatte sich aufgrund zahlreicher Änderungen, etwa einer Verlegung der neuen Station am Ostbahnhof, lange verzögert.
Der Baubescheid erging, ohne die Öffentlichkeit zu informieren, bereits am 31. Oktober, teilte das Eisenbahn-Bundesamt unserer Zeitung auf Anfrage mit. Die obligatorische Veröffentlichung in den Amtsblättern soll erst Ende Dezember erfolgen, im Januar soll der Planfeststellungsbeschluss, der 708 Seiten umfasst, in München ausgelegt werden.
Aus dem Beschluss wird ersichtlich, wie schwierig der Bau werden dürfte. So muss direkt am Isarufer ein 39 Meter tiefer Rettungsschacht in die Erde getrieben werden. Die neue, zweiteilige S-Bahnröhre muss die 1. Stammstrecke unterfahren. Daher ergebe sich „eine vergleichsweise tiefe Lage, bis circa 42 Meter unter Geländeoberkante“. Mehrere Dutzend Eigentümer, aber auch die evangelische Kirche und Umweltverbände, hatten Einwände wegen Erschütterungen und Baulärm vorgetragen – die jedoch allesamt abgewiesen wurden. Für Bewohner nahe der Großbaustellen wird „Ersatzschlafraum“ vorgeschrieben – sprich, die Bewohner werden in Hotels ausweichen müssen. Ein Datum zum Baubeginn im Osten wird noch nicht genannt. dw