Harte Kritik an der Bahn

von Redaktion

Schneechaos: Ärger über tagelangen Stillstand – Heute Eisregen

München – Nach dem tagelangen Stillstand beim Bahnverkehr in Südbayern wächst die Kritik am DB-Konzern. Die Aufräumarbeiten nach den Schneefällen dauerten zu lange, rügen parteiübergreifend Politik und Fachverbände. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte unserer Zeitung, er werde die Bahn zum Gespräch einbestellen. „Ich werde das sehr niederbayerisch-deutlich sagen. Die Bahn muss sich für die Zukunft besser aufstellen.“

Der Eindruck trüge leider nicht: „Da ist deutlich gespart worden.“ Es fehle geeignetes Gerät. Das müsse man aufarbeiten. Das Ministerium betonte, es habe anders als von der S-Bahn München behauptet keinerlei „behördliche Anordnung“ zur Stilllegung gegeben. Vielmehr handelte es sich dabei um eine Anordnung der bundeseigenen DB Netz AG, keiner Behörde.

Der Grünen-Landtagsabgeordnete Markus Büchler sagte, in der Verantwortung sei auch die Staatsregierung als Besteller des Regionalzugverkehrs. Im Landtag werde er das zum Thema machen. Auch Pro Bahn und die Gewerkschaften EVG und GDL kritisierten den Zustand der Bahn. „Das regt mich auf“, sagte Bayerns GDL-Chef Uwe Böhm unserer Zeitung. Er spricht von „Führungsversagen“ im Konzern.

Stand gestern Abend fuhren bei der S-Bahn nur S1, S2, S3 und S8 auf Teilstrecken. Die Bayerische Regiobahn bot gestern nur einen Pendelverkehr München-Holzkirchen an. Die Werdenfelsbahn nach Garmisch-Partenkirchen fällt auch am Dienstag komplett aus. Im Allgäu fahren weiter kaum Züge, auch an den Knoten Buchloe und Landshut sowie beim Flughafenexpress gibt es massive Einschränkungen. Sie sollen am Mittwoch andauern.

Auch der Betrieb am Flughafen ruht bis Dienstagmittag. Hintergrund sind Warnungen vor Eisregen. Deshalb fällt auch Präsenzunterricht in mehreren Landkreisen aus. dw/cd

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