Neuer deutscher Pisa-Schock

von Redaktion

Schüler nur Mittelmaß in Mathe, Lesen und Naturwissenschaft

München – Deutsche Schüler haben in der internationalen Leistungsstudie Pisa so schlecht abgeschnitten wie nie zuvor. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handle es sich um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden, warnt die OECD. In allen drei Kategorien liegt Singapur vorne, gefolgt zumeist von weiteren asiatischen Ländern wie Japan oder Südkorea. Auch Finnland, Siegerland der ersten Pisa-Studie im Jahr 2000, liegt nur noch im oberen Mittelfeld, aber vor Deutschland.

Die Ergebnisse seien „Anlass zur größten Sorge“, sagte der Ifo-Bildungsforscher Ludger Wößmann. So einen Absturz „hat es noch nie gegeben“. Bayerns Kultusministerin Anna Stolz (FW) nannte die Studie „alarmierend“. Zwar gibt es keine Auswertung nach Bundesländern, aber auch die Leistungen in Bayern gingen laut Stolz zurück. Nun müssten „Basiskompetenzen“ gestärkt werden. Bayerns Philologenverbands-Chef Michael Schwägerl forderte, speziell Deutsch in der Grundschule „stärker in den Mittelpunkt zu rücken“. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann sieht eine Ursache auch im Lehrermangel. „Wir sind zu wenige! Wir können nicht individuell fördern!“

In Mathematik stürzten deutsche Schüler besonders ab. Sie erreichten 475 Punkte, 2019 waren es noch 500. Im Lesen kamen sie auf 480 (2019: 498) und in Naturwissenschaften 492. Ein Nebenergebnis der Studie: Häufige Handynutzung schlägt sich negativ auf die Schulleistung nieder. Es gelte, Digitaltechnik „lernunterstützend einzusetzen und Ablenkungen zu vermeiden“.  dw

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