Aus für Imam-Entsendung

von Redaktion

Prediger-Ausbildung künftig in Deutschland

Berlin – In deutschen Moscheen sollen in einigen Jahren keine vom türkischen Staat geschickten Imame mehr predigen. Wie das Bundesinnenministerium gestern mitteilte, hat die Bundesregierung mit der Türkei einen Fahrplan für eine schrittweise Beendigung der Entsendung von Imamen vereinbart. Diese ist seit Jahren umstritten, weil die in der Regel für vier Jahre entsandten Prediger als türkische Staatsbeamte Weisungen aus Ankara folgen und meist nur lückenhaftes Wissen über die Lebensrealität in der deutschen Gesellschaft mitbringen.

Laut Innenministerium sollen die rund 1000 in Deutschland tätigen Prediger der türkischen Religionsbehörde Diyanet sukzessive durch in Deutschland ausgebildete Imame ersetzt werden. Dafür sollen jährlich mindestens 100 Imame zusätzlich hierzulande eine entsprechende Ausbildung absolvieren. „Wir wollen, dass Imame sich in den Dialog zwischen den Religionen einbringen und Glaubensfragen in unserer Gesellschaft diskutieren“, erklärt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Die Ausbildung deutscher Imame steckt noch in den Kinderschuhen: Seit 2020 werden an der Ditib-Akademie in der Eifel sunnitische islamische Religionsbeauftragte ausgebildet. Die Bundesregierung will die Ausbildung finanziell fördern.

Artikel 7 von 11