München – Die Bauernproteste gegen die Kürzungspläne der Bundesregierung gehen ab heute in die heiße Phase. Bundesweit sind Traktorkonvois und Versammlungen geplant. Zur Kundgebung auf dem Münchner Odeonsplatz erwartet die Polizei tausende Landwirte und hunderte Traktoren. Am Morgen sei mit langen Staus auf den Zufahrtsrouten zu rechnen, nach unbestätigten Informationen sollen alle Autobahnen, etliche Landstraßen und sogar Grenzübergänge blockiert werden. Der Fernfahrerverband BGL schließt sich den Protesten an. Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga erklärte: „Wir solidarisieren uns mit den Bauern und werden ab Montag bei den Kundgebungen dabei sein.“
FDP-Chef Christian Lindner kritisierte die Proteste indes als „unverhältnismäßig“ und erteilte Forderungen, weitere Subventionskürzungen zurückzunehmen, eine Absage.
Nach einer Blockadeaktion gegen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck durch Bauern in Schleswig-Holstein gibt es zudem Sorge vor einer Radikalisierung der Landwirte. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Ruckwied, distanzierte sich ausdrücklich. „Rechte und andere radikale Gruppierungen mit Umsturzgelüsten wollen wir auf unseren Demos nicht haben“, sagte er der „BamS“.
Zusätzlich stehen wegen des Tarifkonflikts zwischen der Lokführer-Gewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn neue Streiks bevor: Die Gewerkschaft ruft von Mittwoch, 2 Uhr, bis Freitag, 18 Uhr, zum Streik auf.