Bayern will 5000 Stellen streichen

von Redaktion

Söder kündigt deutlichen Abbau im öffentlichen Dienst bis 2035 an

München – Angesichts sinkender Steuereinnahmen plant Bayern eine Kehrtwende im öffentlichen Dienst. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Stellen geschaffen wurden, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Interview mit unserer Zeitung erstmals einen Abbau an: „Bis 2035 könnten insgesamt bis zu 5000 Stellen eingespart werden.“

„Wir investieren wie kein anderes Bundesland, aber wir müssen auch darauf achten, dass unsere Finanzen und Rücklagen stabil bleiben“, sagte der Ministerpräsident. Der versprochene Aufbau bei Polizei und Lehrern werde umgesetzt. „Aber in anderen Bereichen der Verwaltung können wir langfristig auch wieder Stellen abbauen.“ Möglich werde dies durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Zugleich will der Freistaat den Druck auf Lehrer erhöhen, öfter in Voll- statt in Teilzeit zu arbeiten. Beispielsweise werde überlegt, Familienarbeitszeit an das Alter der Kinder zu knüpfen. Auch eine Höchstdauer von Teilzeitjahren sei denkbar. Aktuell seien in den Schulen rund 50 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit. „Der Trend geht zu immer weniger Arbeit, mehr Teilzeit und Work-Life-Balance“, sagte Söder. „Ob damit unser Wohlstand zu erhalten ist, wage ich zu bezweifeln.“

Die Ausgaben des Freistaats für Personal haben sich zuletzt stark erhöht. Allein die jüngste Tarifrunde könnte den Freistaat mit vier Milliarden Euro pro Jahr belasten. Zugleich sagte die letzte Steuerschätzung für Bayern bis 2025 rückläufige Einnahmen voraus: ein Minus von 0,2 Milliarden Euro in 2024 und von 0,4 Milliarden in 2025.  mik

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