Flugchaos wegen Handgepäck

von Redaktion

Ständig Koffer-Ärger: Lufthansa-Passagiere nehmen zu viel mit

München – Weil Passagiere der Lufthansa immer mehr mit Handgepäck fliegen, kommt es bei der Airline verstärkt zu Verspätungen. Mittlerweile starte geschätzt jeder zweite Flug auf Europastrecken zu spät, berichten Insider unserer Zeitung.

Hintergrund ist der Economy-Light-Tarif der Airline. Er besagt, dass jeder aufgegebene Koffer kostenpflichtig ist und nur das Handgepäck kostenlos in der Kabine mitgeführt werden kann. Dies und Berichte über anhaltendes Kofferchaos am Flughafen München führen dazu, dass immer mehr Passagiere möglichst viel Gepäck in die Kabine mitnehmen – in der Hoffnung, es in den Handgepäckfächern oder unter den Sitzen unterzubringen. „Die Kollegen und Kolleginnen beim Check-in sind weitestgehend überfordert mit der Masse an Handgepäck, das wegen der LH-Preispolitik von den Passagieren mitgeführt wird“, berichtet der stellvertretende Betriebsratschef am Flughafen, Marc Zangl, unserer Zeitung. „Also wird zuerst in der Kabine versucht, alles zu verstauen.“ Oft gelinge das nicht – dann müsse das Gepäck nachträglich im Frachtraum untergebracht werden. Das führe zu Flugverspätungen und sei auch eine Belastung fürs Ladepersonal.

Die Lufthansa berichtet, dass auch bei mehrtägigen Reisen oftmals nur Handgepäck mitgeführt werde. „Kommen dann noch zu verstauende Jacken und Mäntel hinzu, bleibt sehr wenig Platz in den Gepäckfächern.“ Das Check-In-Personal sei angewiesen, zu großes Gepäck im Frachtraum zu verladen.

Ab Frühjahr kommenden Jahres will die Lufthansa 38 A320-Maschinen umrüsten. Die Handgepäckfächer dort sollen doppelt so viel Volumen haben wie bisher. caz

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