München – Die Immobilienpreise in Deutschland haben zum Jahresende wieder angezogen. Im vierten Quartal 2023 seien die Kaufpreise für Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent gestiegen, ergab eine Auswertung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln). Bei Ein- und Zweifamilienhäusern lag das Plus mit 0,6 Prozent ähnlich hoch. „Der Markt hat eine Phase der Bodenbildung erreicht“, erklärte das IW, das sich in seiner Untersuchung auf die Daten verschiedener Immobilienanbieter stützt.
Das Institut erwartet für das kommende Jahr weitere Zinssenkungen für Immobiliendarlehen, einen starken Anstieg der Mieten sowie eine positive Entwicklung der Einkommen privater Haushalte. Vor diesem Hintergrund rechnet es damit, dass der Kaufmarkt in eine „Phase der Normalisierung“ eintritt.
Abermals gestiegen sind im vierten Quartal die Mieten. Der Untersuchung zufolge lagen sie bei Neuverträgen um 5,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor und 1,6 Prozent höher als im Vorquartal. Im bundesweiten Schnitt stiegen die Neuvertragsmieten innerhalb von zwei Jahren um 8,7 Prozent.
Noch stärker fiel der Anstieg in den größten Städten aus. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Mieten in Berlin mit 9,2 Prozent am stärksten, gefolgt von Leipzig (7,8) und München (7,3). Seit Anfang 2022 waren die Mietpreisanstiege in diesen drei Städten mit 17 Prozent in Berlin, 12,2 in Leipzig und 10,5 in München ebenfalls am höchsten. Angesichts einer geringen Fertigstellung neuen Wohnraums werde sich an diesem Trend in naher Zukunft auch nichts ändern.