Berlin – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) spricht sich für eine Unternehmenssteuerreform aus. „Auch ich sehe, dass wir in der Summe eine Unternehmensbesteuerung haben, die international nicht mehr wettbewerbsfähig und investitionsfreundlich genug ist“, sagte er der „Welt am Sonntag“. „Genau deshalb sollten wir überlegen, wie wir zum Beispiel Steuererleichterungen, Steueranreize für Investitionen in der Perspektive finanzieren, um Kräfte wirklich zu entfesseln.“
Habeck schwenkt damit auf die Forderungen vieler Wirtschaftsvertreter ein. Er reagiert auch auf Kritik von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) an seinem Vorschlag, ein Sondervermögen zur Entlastung von Unternehmen zu schaffen. Habecks Vorschlag sei nicht abgestimmt gewesen, kritisiert Lindner. Der FDP-Vorsitzende ergänzte, auch er halte eine „Wirtschaftswende“ für nötig und sei bereit, das Diskussionsangebot anzunehmen; allerdings nicht auf der Basis von hunderten Milliarden Euro neuer Schulden. CSU-Chef Markus Söder verlangte eine spürbare Senkung der Unternehmens- sowie der Energiesteuern.