Berlin – Als Reaktion auf den Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny hat die Bundesregierung den russischen Botschafter einbestellt. „Die politisch motivierten Verfahren“ gegen Nawalny und andere Oppositionelle zeigten, „wie brutal die russische Justiz gegen Andersdenkende vorgeht“, hieß es aus dem Außenamt. Regierungssprecher Steffen Hebestreit forderte die russische Regierung auf, die Umstände von Nawalnys Tod „vollständig und transparent aufzuklären“ und dessen Leichnam für eine unabhängige Untersuchung freizugeben. Russland will die Leiche mindestens 14 Tage für sich behalten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und CDU-Chef Friedrich Merz gehen von einer gezielten Ermordung des Oppositionsführers aus. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte verschärfte Sanktionen gegen Moskau. Russland wiederum hat den Aufruf Deutschlands als Einmischung in innere Angelegenheiten zurückgewiesen. Auch US-Präsident Joe Biden schließt nun weitere Sanktionen nicht aus
Nawalnys Witwe, Julija Nawalnaja, machte in einer Videobotschaft Wladimir Putin für den Tod ihres Mannes verantwortlich: „Wir wissen genau, warum Putin vor drei Tagen Alexej getötet hat.“