Berlin – Immer mehr Menschen in Deutschland gehen auch im Alter zwischen 63 und 67 Jahren einer Beschäftigung nach. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten in diesem Alter stieg von 1,31 Millionen im Jahr 2020 kontinuierlich auf 1,67 Millionen im vergangenen Jahr, wie aus einer Regierungsantwort auf Fragen der Linken im Bundestag hervorgeht. Im Jahr 2022 waren noch 1,52 Millionen Menschen dieser Altersgruppe, in der ein Renteneintritt möglich wird, in Beschäftigung.
Der Linken-Rentenexperte Matthias W. Birkwald, der die Anfrage gestellt hatte, wendet sich unter Verweis auf die gestiegene Beschäftigungsquote der 63- bis 67-Jährigen gegen eine Abschaffung der „Rente mit 63“. So wurde die abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren zu Anfang genannt, da zunächst Menschen mit Geburtsjahr vor 1953 mit ihr bereits mit 63 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen konnten. Nun liegt die Altersgrenze hierfür bei 64 Jahren und 4 Monaten für 1960 Geborene. Deutschlands Arbeitgeber, die Union, aber auch Politiker von Grünen und FDP hatten sich für eine Abkehr von der sogenannten „Rente mit 63“ ausgesprochen.
Laut Statistischem Bundesamt nahm die Erwerbsbeteiligung der 60- bis 64-Jährigen in den vergangenen Jahren so stark zu wie in keiner anderen Altersgruppe – von 47 Prozent 2012 auf 63 Prozent 2022. Jenseits des regulären Renteneintrittsalters hat sich der Anteil der Erwerbstätigen von 11 Prozent 2012 auf 19 Prozent im Jahr 2022 erhöht – das sind jene, die mit 65 bis 69 Jahren noch gearbeitet haben.