Antisemitismus-Streit auf Berlinale

von Redaktion

Vorwürfe überschatten die Preisverleihung – „Eine Schande“

Berlin – Nach der Berlinale-Preisverleihung am Samstag sind am Sonntag Antisemitismus-Vorwürfe geäußert worden. Hintergrund ist unter anderem ein Auftritt des Filmemachers Ben Russell. Dieser ging bei der Veranstaltung mit Palästinensertuch auf die Bühne und äußerte Genozid-Vorwürfe wegen des israelischen Vorgehens im Gazastreifen. Das Publikum applaudierte.

„Das was auf der Berlinale vorgefallen ist, war eine untragbare Relativierung“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU). „In Berlin hat Antisemitismus keinen Platz, und das gilt auch für die Kunstszene“, stellte er klar. Er forderte ein Eingreifen der Berlinale-Leitung. „Nach den Ereignissen von Samstag müssen wir hinterfragen, ob das so bleiben kann, wie wir damit in Zukunft umgehen“, sagte die FDP-Obfrau im Bundestags-Kulturausschuss, Anikó Glogowski-Merten. Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz sprach von einer „perfiden Täter-Opfer-Umkehr“. Von einer „Schande“ sprach CSU-Generalsekretär Martin Huber. Er kritisierte auch Kultur-Staatsministerin Claudia Roth (Grüne), weil diese nicht eingegriffen habe.

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