CDU-Vize: Müssen reden

von Redaktion

Kretschmer weiter für Dialog mit Moskau

München – Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat das russische Regime nach dem Tod des Oppositionellen Alexej Nawalny scharf kritisiert – hält aber an seiner Forderung fest, in einem Dialog eine Unterbrechung des Kriegs in der Ukraine zu verhandeln. „Dieses Regime in Russland ist brachial, rücksichtslos – ein Land überfallen, Menschen töten, Kinder verschleppen“, sagte Kretschmer unserer Zeitung. Man dürfe es sich aber nicht so leicht machen, nie zu verhandeln.

„Wir werden Russland nicht militärisch in die Knie zwingen. Also müssen wir diesen Krieg mit anderen Mitteln anhalten“, sagte er. Dazu brauchen man „China, die Brics-Staaten und eben Gespräche“.

Kretschmer steht gleichzeitig in der Kritik, weil er 2019 und 2021 nach Gesprächen mit Kremlchef Putin jeweils freundliche Briefe nach Moskau sandte. Treffen mit ihm („Exzellenz“) seien eine „besondere“ Ehre, steht darin. Gegenüber unserer Zeitung machte Kretschmer nun deutlich, die Gespräche seien wichtig und kritisch gewesen: „Wenige Menschen wurden damals zu ihm vorgelassen. Jeder, der es wissen will, kann nachlesen: In diesen Gesprächen habe ich alle kritischen Punkte, damals auch die Versorgung von Nawalny, klar angesprochen.“  cd

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