München – Deutschland ist bevorzugtes Ziel illegaler Einwanderer. Das macht sich auch in der Stadt München bemerkbar. „Letztes Jahr hat es bei uns 9500 Verfahren wegen illegalen Aufenthalts gegeben, 4500 mehr als im Vorjahr“, erklärt Hans Kornprobst, leitender Oberstaatsanwalt. Weil die Zahlen steigen, hat die für das Stadtgebiet zuständige Staatsanwaltschaft München I ein neues Team gegründet: Die Abteilung 19 ist zuständig für Ausländerstrafrecht.
Einerseits habe man es mit Massendelikten zu tun, „also mit tausenden illegalen Einreisen zur Asylantragstellung, Aufenthalten ohne Pass oder Fällen von Arbeit ohne Aufenthaltserlaubnis“, sagt Florian Schlosser, der das neue Team leitet. „Andererseits gibt es mehr schwere Schleuserdelikte, teils mit Todesfolge. Da sind umfangreiche und komplexe Ermittlungen nötig.“
Außer Schlosser werden sich vier weitere Staatsanwälte in die Spezialmaterie einarbeiten, die auch Kollegen aus anderen Abteilungen beraten sollen. Drei weitere Staatsanwälte konzentrieren sich auf komplizierte, oft internationale Ermittlungen in Schleuser-Fällen.