Kühler Empfang für Habeck

von Redaktion

Messe-Beginn in München: Handwerk kritisiert Bundesregierung

München – Die Internationale Handwerksmesse hat gestern in München mit einem flammenden Appell in Richtung der Bundesregierung begonnen. Handwerkspräsident Jörg Dittrich forderte vom anwesenden Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mehr Taten statt Worte ein: Die Politik müsse Bürokratie abbauen, Steuern senken und den Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig machen. Dittrich sagte: „Wir brauchen keine Fensterreden mehr, wir brauchen Handeln!“ Auch der Wirtschaftsminister gestand ein, die Regierung müsse ihre Hausaufgaben zügig machen. Denn: „Die konjunkturelle Lage ist herausfordernd.“

Besonders drängend sieht er den Arbeitskräftemangel: Er drohe zu einer Wachstumsbremse zu werden, sagte der Vizekanzler. Habeck räumte aber auch ein: „Es gibt viel zu viele Vorschriften. Wir müssen es hinbekommen, es einfacher, schlanker und pragmatischer zu machen.“ Dabei müssten jedoch alle mitziehen.

Einsatz von allen fordert auch Handwerkspräsident Dittrich – eben insbesondere auch von der Politik. Motto: Es braucht jetzt Taten, „nicht nur Verständnis“. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft und im Handwerk sei schlecht. Investitionen würden ausgebremst. Es fehle an politischer Verlässlichkeit.

Eine andere Sorge ist laut Dittrich eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Darüber kam es bei bei der Messeeröffnung zu einem Schlagabtausch zwischen Habeck und Ministerpräsident Markus Söder: Der CSU-Vorsitzende kritisierte das vorzeitige Aus für die letzten deutschen Atomkraftwerke erneut als unvernünftig.

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