Wirtschaft pocht auf Windräder

von Redaktion

Studie belegt: Die Energiewende stockt in Bayern und im Bund

München – Die bayerische Wirtschaft blickt kritisch auf den Stand der grünen Transformation: „Bisher ist es eher ein Energiewendchen“, sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), gestern bei der Vorstellung des 12. Energiewendeberichts der vbw.

Die Bilanz: „Der Umbau des Energiesystems ist nach wie vor zu träge, kraftlos und umständlich.“ Beim Netzausbau und bei den Strompreisen habe es 2023 keine wesentlichen Fortschritte gegeben. Die zuletzt gesunkenen CO2-Emissionen seien auch der reduzierten Industrieleistung geschuldet. Die vbw misst die Energiewende an den selbst gesteckten Zielen von Bund und Freistaat. „Fakt ist, dass die Zeit schwindet und mit jedem Jahr der Handlungsdruck steigt“, so Brossardt. „Die Wirtschaft wird Investitionsentscheidungen davon abhängig machen, ob es genug gesicherte Energie und grünen Strom gibt.“ Dafür brauche es jetzt überall Vorfahrt für Stromnetze und Erneuerbare Energien. „Das geht nur mit schlankeren Planungs- und Genehmigungsverfahren.“ Gerade in Bayern hatte die Regierung lange den Bau von Stromtrassen und Windrädern gebremst, weshalb dem Freistaat heute die Abkoppelung vom deutschen Strommarkt droht.

An anderer Stelle kritisiert der Bundesrechnungshof: Die Ampel-Regierung sei zu optimistisch, was den Windkraftausbau an Land angeht. Außerdem sei nicht davon auszugehen, dass die Kraftwerksstrategie reicht, um die nötigen Sicherheitsreserven rechtzeitig ans Netz zu bringen. Rechnungshofpräsident Lay Scheller: „Die Energiewende ist nicht auf Kurs, die Bundesregierung muss dringend umsteuern.“

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