Tel Aviv – Die israelische Armee wird nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu ihre angekündigte Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens nicht starten, solange dort Zivilisten festsitzen. Das israelische Ziel, „die verbleibenden Terroristen-Bataillone in Rafah zu eliminieren“, gehe Hand in Hand damit, der Zivilbevölkerung zur Flucht aus Rafah zu verhelfen, sagte Netanjahu am Sonntag nach einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Jerusalem.
Der Kanzler verwies darauf, dass in der Stadt im Südwesten des Küstengebiets mittlerweile 1,5 Millionen Menschen auf engstem Raum lebten, die geschützt werden müssten. „Wohin sollen sie gehen?“, fragte Scholz. Zuvor hatte er eindringlich vor einer Offensive in Rafah gewarnt. Vor dem Treffen mit Netanjahu sagte er, ein groß angelegter Militäreinsatz in der Stadt im südlichen Gazastreifen mit vielen Todesopfern würde „jede friedliche Entwicklung in der Region sehr schwer machen“.
Der israelische Regierungschef hatte am Freitag Pläne für eine Offensive in Rafah gebilligt und bekräftigt, man werde sich dem internationalen Druck nicht beugen.