München/Berlin – Nach monatelangen Tarifverhandlungen bei der Bahn können Reisende Hoffnung schöpfen: Die Lokführergewerkschaft GDL und die Bahn sprechen wieder miteinander. Eine Einigung stehe bereits in der neuen Woche bevor, hieß es am Wochenende aus Verhandlungskreisen.
Auf Streiks will die Gewerkschaft von GDL-Chef Claus Weselsky bis dahin verzichten. Nach sechs Ausständen könnte der seit Monaten schwelende Arbeitskampf noch vor Ostern befriedet werden. „Beide Parteien sind zuversichtlich, in der nächsten Woche ein Ergebnis mitteilen zu können“, erklärten Bahn-Konzern und Gewerkschaft. Zu vielen Themen sei bereits eine Verständigung erreicht worden. Die Verhandlungen finden statt, ohne dass im Vorfeld öffentlich Bedingungen gestellt wurden. „In kleinstem Kreis und hinter verschlossenen Türen“, hieß es in der Mitteilung gleichlautend von beiden Seiten. Knackpunkt der Verhandlungen ist die Forderung der GDL, die Arbeitszeit der Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei vollem Gehalt zu reduzieren.
Mit Blick auf die Osterferien hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing Gewerkschaften im Luftverkehr und bei der Bahn zuvor aufgerufen, einen Osterfrieden einzuhalten. Zuspruch kam auch vom Fahrgastverband Pro Bahn. „Die absehbare Einigung ist in jedem Fall im Sinne der Fahrgäste, die für weitere Streikmaßnahmen immer weniger Verständnis gehabt hätten“, sagte der Vorsitzende Detlef Neuß. Gerade in der reiseintensiven Osterzeit wären Streiks ein Rückschlag für die Mobilitätswende. „Die Fahrgäste haben mit den normalen Verspätungen schon genug Probleme“, sagte Neuß.