München – Die Zahl der Diebstähle in Bayern ist im vergangenen Jahr kräftig angestiegen. Laut Kriminalstatistik gab es 152 495 Fälle – ein Plus von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gestern berichtete. Insgesamt stieg die Kriminalitätsbelastung im Freistaat auf 4361 Straftaten pro 100 000 Einwohner, ein Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zu 2022. Auch bei der Gewaltkriminalität gab es ein Plus von 4,7 Prozent.
Der Anstieg sei ein „bundesweiter Trend, für den besonders Ausländer und Zuwanderer verantwortlich sind“, so Herrmann. „Die Kriminalstatistik macht deutlich, dass sich die unkontrollierte Zuwanderung auch negativ auf die Sicherheitslage auswirkt.“ Die Zahl verdächtiger Zuwanderer, etwa Asylbewerber oder Geduldeter, stieg gegenüber 2022 um 20,5 Prozent auf 32 037 Menschen, während die Zahl der Schutzsuchenden nur um 8,9 Prozent angestiegen war.
Die SPD-Fraktion im Landtag kritisierte Herrmann scharf für eine „Verquickung von CSU-Migrationspolitik und Kriminalitätsbekämpfung“. „Der Minister begibt sich mit einem Generalverdacht hier in ein fragwürdiges Fahrwasser, wenn er pauschal Konsequenzen für alle Asylsuchenden fordert, weil es in der Gruppe Personen gibt, die Straftaten begehen“, sagte die innenpolitische Sprecherin und erfahrene Polizistin, Christiane Feichtmeier.
Unterstützung bekam Herrmann von der Gewerkschaft der Polizei in Bayern. Der drastische Zuwachs an Gewaltdelikten sei Sinnbild für die steigende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft, erklärte die GdP. „Man muss der Gewaltspirale ein Ende setzen.“