Berlin – Eine von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in Auftrag gegebene und für 274 000 Euro aus Steuergeldern finanzierte Studie über die Zukunft der Atomenergie sorgt für politischen Wirbel. Der Bericht wurde am Donnerstag vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), das dem Umweltministerium unterstellt ist, vorgestellt. Er kommt zum Urteil, dass die Technologie kaum zukunftsfähig sei.
Eine teure Erkenntnis, die es elf Monate nach der Abschaltung der drei letzten deutschen Atomkraftwerke nicht gebraucht hätte, monieren Kritiker. Laut „Neuer Zürcher Zeitung“ hätten die mit der Studie betrauten Wissenschaftler in enger Arbeitsbeziehung zu Lemke gestanden und sich schon zuvor als Atomkraftgegner betätigt. Das wecke Zweifel an einer wertneutralen Untersuchung. Zumal auf dem Atomgipfel in Brüssel 30 Nationen beschlossen haben, dass „Kernenergie zum klimaneutralen Umbau der Wirtschaft“ nötig sei. Kritik an Lemke übt CDU-Vizechef Jens Spahn: „Wenn die Studie für viel Geld die politische Meinung der Ministerin bestätigt, bleibt ein fader Beigeschmack.“