München – In einem offenen Brief haben 39 Nobelpreisträger die Regierungen des Westens aufgefordert, härter gegen Wladimir Putin vorzugehen. Sein Regime sei eine „unmittelbare Bedrohung“ für die Menschheit, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem die Literatur-Nobelpreisträgerinnen Hertha Müller, Elfriede Jelinek, Svetlana Alexijewitsch und Wole Soyinka unterschrieben haben.
Die Forscher und Schriftsteller werfen vielen politischen Führern vor, die von Russland ausgehende Gefahr zu unterschätzen. „Die Geschichte lehrt uns, dass die Beschwichtigung eines Aggressors weitere Verbrechen gegen die Menschheit begünstigt“, heißt es. „Wir sind entschlossen, dass sich München 1938 nicht wiederholt!“
Im Jahr 1938 hatten Großbritannien und Frankreich im Münchner Abkommen der Annexion des Sudetenlandes durch das Hitler-Regime zugestimmt – in der Hoffnung, so den Ausbruch eines Krieges zu verhindern. Ein Jahr später griff Nazi-Deutschland Polen an, der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die Unterzeichner fordern, die Militär-Hilfen für die Ukraine drastisch zu erhöhen und auch die russische Opposition stärker zu unterstützen. kr