Tel Aviv/Gaza – Der Tod von ausländischen Helfern im Gazastreifen bei einem israelischen Luftangriff hat international Empörung ausgelöst. Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) bestätigte am Dienstag den Tod von sieben ihrer Mitarbeiter. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach in einer Videobotschaft zunächst von einem „tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen“. Am frühen Abend berichtete die israelische Zeitung „Haaretz“ dann unter Berufung auf Verteidigungsbeamte, der Angriff sei gezielt erfolgt. Eine Drohne habe drei Raketen auf den Konvoi abgefeuert wegen der Vermutung, ein Terrorist sei mit ihm unterwegs.
Die sieben Opfer stammten laut der Mitteilung von World Central Kitchen aus Australien, Polen, Großbritannien und den Palästinensergebieten. Die Organisation will angesichts des tödlichen Vorfalls ihren Einsatz in der Region stoppen und bald Entscheidungen „über die Zukunft unserer Arbeit treffen“.
Unter anderem Ägypten verurteilte den Angriff scharf. Das ägyptische Außenministerium sprach in seiner Erklärung von anhaltenden Angriffen Israels auf Organisationen, die im humanitären Bereich tätig seien. Ägypten fordere eine ernsthafte Untersuchung, um die Verantwortlichen „für diese systematischen und vorsätzlichen Verletzungen der palästinensischen Menschenrechte zur Rechenschaft zu ziehen“. Jordaniens König Abdullah II. betonte, humanitäre Organisationen müssten geschützt werden. Die britische Regierung forderte ebenfalls Aufklärung. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez äußerte sich ähnlich.