Warschau/London – Polens Regierungschef Donald Tusk hat den tödlichen israelischen Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen scharf kritisiert. Der „tragische Angriff“ auf humanitäre Helfer sowie Israels Reaktion stellten die Solidarität mit Israel „auf eine harte Probe“. Der Vorfall erzeuge „verständlichen Zorn“, erklärte Tusk an Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gerichtet. Das Außenministerium in Warschau bat zudem Israels Botschafter zum Gespräch.
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen waren sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen getötet worden, darunter ein Pole und drei Briten. Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak forderte eine umfassende Untersuchung. Er habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Gespräch sehr deutlich gesagt, dass die Lage zunehmend intolerabel sei, sagte Sunak der „Sun“. Auch US-Präsident Joe Biden machte Israel schwere Vorhaltungen. Israel habe nicht genug getan, um die humanitären Helfer zu schützen.
Netanjahu sprach von einem „tragischen Zwischenfall“. Eine Entschuldigung kam von ihm aber nicht.