Kreml-Drohung empört Berlin

von Redaktion

Auswärtiges Amt rügt Reaktion auf Einbestellung des Botschafters

Berlin – Die Bundesregierung hat die Reaktion Russlands auf die Einbestellung seines Botschafters wegen der jüngsten Festnahmen von Spionageverdächtigen scharf kritisiert. Die Darstellung des Sachverhalts durch die russische Botschaft in Sozialen Medien „und die dortige Drohung mit Konsequenzen“ weise die Bundesregierung „in aller Deutlichkeit“ zurück, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Die Einbestellung des russischen Botschafters war eine Reaktion auf die Festnahme zweier Deutsch-Russen in Bayern, die unter dem Verdacht der Spionage für Russland stehen. Sie sollen Sabotageakte vorbereitet und Anschlagsziele ausgekundschaftet haben.

Russland hatte die Einbestellung am Donnerstag als „unverhohlene Provokation“ bezeichnet. Die Botschaft wies dabei im Online-Netzwerk X „absurde und ungeschickte Versuche zurück, die Beteiligung russischer Geheimdienste an angeblichen Plänen eines Angriffs auf Militäreinrichtungen in Deutschland (…) zu offenbaren“. Man habe „deutlich gemacht, dass jegliche unfreundliche Handlungen gegenüber Russland nicht ohne Konsequenzen bleiben werden“.

Bei den Beschuldigungen gegen die beiden Festgenommenen gehe es „insbesondere auch um den Vorwurf der Verabredung zur Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen in Deutschland“, betonte am Freitag der Sprecher des Auswärtigen Amts. Dem russischen Botschafter sei vor diesem Hintergrund „in aller Deutlichkeit übermittelt“ worden, dass der deutsche Rechtsstaat keine Agententätigkeit und Sabotageakte toleriere. Russland müsse derartige Aktivitäten „unverzüglich einstellen“.

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