Berlin – Der Nahost-Konflikt hat nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) deutliche Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland. „Die latente Gefahr von islamistisch motivierten Anschlägen ist infolge der Geschehnisse im Nahen Osten gestiegen“, erklärte BfV-Präsident Thomas Haldenwang am Montag in Berlin. Besorgt zeigte er sich durch „die Gefahr durch hoch emotionalisierte Personen“, die infolge der Ereignisse in Nahost zu Angriffen „motiviert“ werden könnten.
Haldenwang sprach hier von „weichen Zielen“, etwa leicht zugängliche öffentliche Veranstaltungen. Seine Behörde hatte bereits in der Vergangenheit darauf verwiesen, dass durch islamistische Propaganda radikalisierte Einzeltäter Anschläge etwa mit leicht zu beschaffenden Hieb- und Stichwaffen verüben könnten.
Zuvor sagte Haldenwang in der ARD, es gebe „eine Dichte an Vorfällen“ wie vielleicht noch nie in der Geschichte seines Amtes. Er nannte dabei neben antiisraelischer Propaganda und islamistischer Radikalisierung auch Spionage und Cyberangriffe durch Russland.
„Die stetige Zunahme solcher Konflikte, wachsende Machtbestrebungen autoritärer Staaten und globale Machtverschiebungen haben immer auch Einfluss auf die Sicherheitslage in Deutschland.“