Flugtaxi-Plan droht zu platzen

von Redaktion

Aiwanger stoppt Volocopter-Bürgschaft – 50 Millionen Euro Risiko

München – In Bayern droht eine spektakuläre Flugtaxi-Ansiedelung zu platzen. Die Freien Wähler in der Staatsregierung blockieren nach Informationen unserer Zeitung eine Bürgschaft für das Start-up Volocopter. Die Firma aus Bruchsal in Baden-Württemberg wollte eigentlich nach Bayern ziehen und fortan wohl von Oberpfaffenhofen aus die Entwicklung von Flugtaxis und Drohnen vorantreiben.

Der Bund will über seine Förderbank KfW 100 Millionen Euro als Wandeldarlehen an Volocopter ausreichen, wenn Bayern für die Hälfte bürgt. Dieses Risiko will Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) nach Angaben aus Regierungskreisen nicht eingehen. In der Vorbesprechung des Ministerrats am Dienstagmorgen legten die Freien Wähler ihr Veto ein. Damit konnte das Thema nicht im Kabinett behandelt werden. In der Folge sagten Minuten später Haushaltspolitiker in Berlin ihre Beratungen über das Großprojekt ab.

Aiwanger hatte intern seit Januar seine Skepsis deutlich gemacht. Das CSU-geführte Wissenschaftsministerium indes warb für die Ansiedelung; auch Ministerpräsident Markus Söder soll bereit gewesen sein, das Risiko der Bürgschaft einzugehen. Ohne mutige Entscheidungen für die Luft- und Raumfahrt, etwa für Airbus, stünde Bayern heute viel schlechter da, sagen die Befürworter.

Volocopter arbeitet bisher mit privaten Investoren. Ob, wie und wo es weitergeht, ist ungewiss; wohl allenfalls außerhalb Bayerns. Zudem wird eine Signalwirkung befürchtet. Auch für den Hersteller Lilium in Weßling erwogen der Bund und Bayern eine vergleichbare staatliche Finanzierungsunterstützung.  cd

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