Vaterstetten – Das Amtsgericht Ebersberg hat den sogenannten „Katzenmörder von Vaterstetten“ zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Wie Gerichtsdirektor Benjamin Lenhart auf Nachfrage mitgeteilt hat, war der Täter zum Zeitpunkt der Vergehen gegen das Tierschutzgesetz in Tateinheit mit Sachbeschädigung minderjährig. Deshalb wurde das Urteil am 9. April in einer nicht öffentlichen Jugendschöffensitzung gefällt.
Die grausigen Fälle von Tierquälerei sorgten in der ganzen Region für Empörung: Am 25. Juni 2022 waren auf dem Abenteuerspielplatz in Vaterstetten Körperteile einer bei lebendigem Leibe mit einer Axt zerstückelten Katze gefunden worden. Der Kopf des Tieres etwa war auf einer Kinderschaukel drapiert, Pfoten und Schwanz auf dem Gelände verteilt worden. Zwei weitere verstümmelte, tote Tiere tauchten im Herbst 2022 auf.
Durch die Hilfe einer Zeugin stellten die Ermittler fest, dass es sich um einen Serientäter handelte und konnten den Minderjährigen festnehmen. Die zehn Monate Bewährungsstrafe stuft man beim Amtsgericht als „erhebliche jugendstrafrechtliche Sanktion“ ein. Bei dem jungen Mann liege ein psychiatrisches Krankheitsbild vor.
Bevor er festgenommen wurde, hatten Organisationen wie Peta, der Münchner sowie der Ebersberger Tierschutzverein, aber auch Privatpersonen hohe Geldbelohnungen auf die Ergreifung des Täters ausgelobt. Die Frau, die den entscheidenden Tipp geben konnte, hat laut Evelyn Bauer vom Tierschutzverein 14 000 Euro ausbezahlt bekommen. Separat zahlte Peta 1000 Euro aus, verbunden mit einem Lob an die Polizeiinspektion Poing. ja