Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der russischen Offensive im Gebiet Charkiw eine Reihe von Auslandsreisen abgesagt. Selenskyj habe „die Anweisung gegeben, alle internationalen Veranstaltungen mit seiner Beteiligung für die kommenden Tage zu verschieben“, teilte sein Sprecher Serhij Nykyforow mit. Man wolle nun neue Termine finden.
Zuvor hatte bereits das spanische Königshaus ein für Freitag geplantes Treffen Selenskyjs mit König Felipe VI. in Madrid von seiner Internetseite gelöscht. Auch eine Portugal-Reise wurde gestrichen.
Russland hat in der vergangenen Woche eine Offensive im Gebiet Charkiw begonnen und mehrere ukrainische Dörfer in der Nähe der Grenze besetzt. Zuletzt sah die ukrainische Armee sich gezwungen, ihre Soldaten aus mehreren Orten abzuziehen. Zugleich kündigte Kiew an, Verstärkung in die Gebiete im Nordosten des Landes zu schicken. „Zusätzliche Kräfte werden eingesetzt, Reserven sind vorhanden“, erklärte Selenskyjs Sprecher. Die US-Regierung stellt indes zwei Milliarden US-Dollar an Militärhilfe bereit, wie Außenminister Antony Blinken in Kiew sagte.