Gewalt und Hass in Kinder-Apps

von Redaktion

Warentester warnen vor Online-Spielen: 15 von 16 inakzeptabel

Berlin – Vermeintlich kostenlose Spiele-Apps enthalten mitunter Hassbotschaften, Amok-läufe und Sexszenen: Diese Inhalte fand die Stiftung Warentest reihenweise in Spielen, die für Kinder ab zwölf Jahren oder sogar ohne Altersbeschränkung zugänglich sind. Von den 16 getesteten Spielen erwiesen sich 15 als inakzeptabel. Nur ein einziges Spiel ist nach Ansicht der Tester mit Einschränkungen geeignet für Kinder und Jugendliche.

Die Warentester stießen eigenen Angaben zufolge auf „furchterregende Monster“, Sex und faschistische und antisemitische Nutzer- und Gruppennamen. Einen Amoklauf beobachteten sie in einem Spiel, das ab zwölf Jahren freigegeben ist, aber auch jüngere Kinder problemlos zulasse.

Die Stiftung Warentest beunruhigte aber noch etwas anderes: „Besonders problematisch ist das manipulative Spieldesign der Apps“, erklärte Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen der Stiftung Warentest. Es verleite Kinder dazu, immer mehr zu spielen und dabei auch immer mehr zu kaufen. So gebe es beispielsweise Belohnungen für das tägliche Spielen, soziale Verpflichtungen gegenüber Mitspielern oder Aufforderungen, sich zu bestimmten Zeiten ans Handy zu setzen. Spieledesigner versuchten laut Stiftung Warentest, die Kinder zum Kauf virtueller Gegenstände zu verleiten, oder sie bauten Wartezeiten ein, die sich per Kauf überspringen lassen. Erschreckend sei auch, dass einzelne Apps die Kontaktanbahnung zu Kindern erleichterten.

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