Rückschlag für Wohnungsbau

von Redaktion

Dawonia stoppt Projekte – Zahl der Fertigstellungen schrumpft

München – Das Münchner Wohnungsunternehmen Dawonia wird bis auf Weiteres keine neuen Wohnungen mehr bauen. „Wir haben in Bayern noch rund 40 Baustellen für 1000 neue Wohnungen. Diese Baustellen werden noch beendet, aber dann kommt nichts mehr nach“, sagte der Chef des Unternehmens, Claus Lehner, unserer Zeitung. Der Dawonia-Chef begründete den Stopp von Neubauten mit höheren Zinsen und gestiegenen Baukosten sowie einer aus seiner Sicht zu starken Regulierung der Branche. „Während die Zinsen niedrig und die Baukosten gering waren, fiel die Überregulierung kaum auf.“ Um kostendeckend vermieten zu können, müsste man bei den aktuellen Rahmenbedingungen in Neubauten in München Mieten von 26 bis 28 Euro je Quadratmeter verlangen – 2009 habe diese kostendeckende Miete zwischen zwölf und 14 Euro gelegen.

Von der Bundesregierung forderte Lehner ein fünfjähriges Regulierungsmoratorium. „Das heißt, wir haben einen Zeitraum von fünf Jahren, in dem es keine neuen Bauauflagen gibt und der Staat auch nicht ins Mietrecht eingreift“, erläuterte er.

Wie das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden mitteilte, wurden 2023 in Deutschland 294 000 Wohnungen fertiggestellt – 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Das einstige Ziel der Regierung von 400 000 neuen Wohnungen im Jahr wurde deutlich verfehlt. Nach Angaben von Bauministerin Klara Geywitz (SPD) befinden sich aktuell noch 390 900 Wohnungen im Bau. sh

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