Riesenschaden bei EU-Austritt

von Redaktion

Studie: Deutsche Realeinkommen würden um 200 Milliarden sinken

München/Berlin – Ein möglicher Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union hätte laut einer Studie erhebliche Einkommenseinbußen zur Folge. Nach einem mittleren Szenario verlöre jeder Bürger fast 2500 Euro pro Jahr, teilte die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft mit. Laut der Untersuchung, die das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) im Auftrag der Initiative durchführte, wäre kein Land der EU von einem „Dexit“ finanziell stärker betroffen als Deutschland selbst.

Aktuell erhält Deutschland den Forschern zufolge für jeden Euro, den es in die EU einzahlt, rund zwölf Euro an Wirtschaftskraft und Einkommen zurück. Ohne EU-Mitgliedschaft könnte das Realeinkommen langfristig um 137 bis 276 Milliarden Euro schrumpfen. Kurzfristig würden die Schäden noch gravierender ausfallen; demnach könnte das Realeinkommen um bis zu 5000 Euro pro Kopf sinken.

Die Analyse unter Leitung von Wifo-Chef Gabriel Felbermayr zieht Vergleiche zu Wirkungen des Brexit auf das Vereinigte Königreich. Die Studienautoren gehen davon aus, dass deutsche Exporte in die EU-Staaten im Fall eines Austritts stark abnehmen würden, während der Handel mit Drittstaaten die Verluste nicht ausgleichen könnte.

„Für kein anderes Land wäre der Schaden so hoch wie für Deutschland“, sagte auch Bertram Brossardt, Chef der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. Er erinnert auch an nicht unmittelbar monetäre Faktoren wie Reisefreiheit und Sicherheit.

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