Reichertshofen – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Betroffenen des Hochwassers in Bayern Solidarität zugesichert. Solidarität sei das, „was wir als Menschen am meisten brauchen“, sagte er am Montag in Reichertshofen. „Wir werden alles dazu beitragen, auch mit den Möglichkeiten des Bundes, dass hier schneller weiter geholfen werden kann.“
Die Menschen in Deutschland müssten sich vermehrt auf Naturkatastrophen, besonders auf Hochwasser, einstellen, sagte Scholz, der mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in dem überfluteten Ort vor die Kameras trat. „Das ist in diesem Jahr das vierte Mal, dass ich in ein konkretes Einsatzgebiet gehe“, sagte er und nannte das einen „Hinweis darauf, dass was los ist“. Die „Aufgabe, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten“, dürfe nicht vernachlässigt werden.
Söder kündigte an, man werde im bayerischen Kabinett morgen über Hochwasser-Hilfen beraten. SPD und Grüne in Bayern forderten bereits 100 bis 200 Millionen Euro.
Mindestens zwei Menschenleben hat das Hochwasser in Bayern bislang gefordert. Und auch wenn mancherorts schon die Aufräumarbeiten beginnen, kann von einer Entspannung der Situation noch keine Rede sein. Die Sorgen verlagern sich nach Osten. Der Wasserstand der Donau steigt und steigt. Der Hochwassernachrichtendienst rechnet damit, dass sie ab Regensburg flussabwärts ähnlich viel Wasser führen wird wie beim Hochwasser 2002. Mit rund 2850 Kilometern Länge ist die Donau der zweitlängste Fluss Europas.
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