München – Die Wassermassen haben Autos mitgerissen, Häuser, Felder und Straßen sind überflutet, Räume und Möbel von Schlamm zerstört. Teile Süddeutschlands stehen weiter unter Wasser, besonders stark betroffen sind mittlerweile Gebiete an der Donau in Bayern. Mehrere Landkreise und die Städte Passau und Regensburg haben den Katastrophenfall ausgerufen. Die Zahl der Todesopfer steigt. Gleichzeitig gibt es Hoffnung auf sinkende Pegelstände und ein Regen-Ende.
An mehreren Pegeln an der Donau wurden gestern die Scheitel erwartet. Dabei sollen die Wasserstände laut dem Hochwassernachrichtendienst unter früheren Werten bleiben. Weiteren Regen soll es kaum geben: „Aus meteorologischer Sicht kann man nun für den Süden Entwarnung geben“, erklärte DWD-Meteorologe Robert Hausen. Vereinzelte Schauer und Gewitter würden nicht unwetterartig ausfallen.
In den Hochwassergebieten wurden am Nachmittag laut Innenministerium sechs Menschen vermisst. „Wir sind in der Summe im Schutz von Menschenleben sehr erfolgreich gewesen“, sagte Innenminister Joachim Herrmann.
Bayern will bereits heute mit Auszahlungen aus einem mindestens 100 Millionen Euro dicken Notprogramm starten. Gleichzeitig gibt es Vorwürfe von SPD und Grünen gegen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW), den Schutz verschleppt zu haben. Er sei „ein Mann, der in den letzten Jahren nicht durch Hochwasserschutzmaßnahmen aufgefallen ist, sondern vielmehr Hochwasserschutzmaßnahmen sabotiert hat“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze dem BR. Hintergrund ist Aiwangers Widerstand 2018 gegen Polder in der Gegend Regensburg. Die Staatsregierung beteuert, die Schutz-Ausgaben stiegen seit 2018 konstant an, allein 600 Millionen Euro seien entlang der Donau investiert. cd/kwo/dpa