Mannheim – Die tödliche Messerattacke von Mannheim war sehr wahrscheinlich islamistisch-extremistisch motiviert. Die Erkenntnisse hätten sich verdichtet, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag. Vermutlich handelt es sich bei dem 25-jährigen Afghanen um einen radikalisierten Einzeltäter. Hinweise, dass er einer größeren Gruppe angehöre, gebe es nicht, sagte Strobl. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Der Afghane hatte am Freitag fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa sowie den Polizisten Rouven Laur (29) mit einem Messer verletzt. Der Beamte erlag seinen Verletzungen.
Als Folge des Anschlags mehren sich die Forderungen nach strikteren Abschiebungen ausländischer Straftäter. Wer eine Gefahr für Deutschland sei, müsse schnell abgeschoben werden, sagte auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Dienstag. Das Sicherheitsinteresse des Landes überwiege „eindeutig“ das Bleibeinteresse von Betroffenen. „Deshalb versuchen wir, alles möglich zu machen, um Straftäter und Gefährder nach Afghanistan abzuschieben.“