Hannover – Die große Mehrheit der Ruheständler in Deutschland muss sich finanziell einschränken. 81 Prozent der Menschen im Alter zwischen 63 und 70 Jahren geben an, sich weniger als zuvor gedacht leisten zu können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Versicherers HDI. Gut jeder Zweite (55 Prozent) berichtet sogar, sich deutlich stärker einschränken zu müssen als zuvor erwartet. Nur jeder Fünfte könne das Leben als Rentner wie geplant ohne Abstriche bestreiten.
Frauen müssten sich noch mal stärker einschränken als Männer. 44 Prozent der Rentnerinnen berichten, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard nicht einmal mit größeren Abstrichen halten können. Bei den Männern sagen das nur 34 Prozent. „Auch wenn wir damit gerechnet haben, dass es einige Ruheständler gibt, die finanziell wenig Spielraum haben, sind wir doch erstaunt darüber, wie viele Betroffene ihren Lebensstandard tatsächlich nicht halten können“, sagte HDI-Deutschlandchef Jens Warkentin.
Die Hälfte der Befragten gibt an, vor dem Eintritt in den Ruhestand mit einer höheren Rente gerechnet zu haben. Vor allem die Höhe der Steuern und Sozialabgaben wird unterschätzt. 55 Prozent hätten diese Abzüge im Vorfeld nicht richtig eingeschätzt. Gespart wird vor allem am Auto und im Urlaub. 51 Prozent geben an, sich kein Auto in derselben Preisklasse wie zuvor leisten zu können. 52 Prozent verzichten auf Fernreisen, gut jeder Dritte auch auf Reisen in Europa, 16 Prozent sogar auf Tagesausflüge. 57 Prozent gehen seit dem Renteneintritt seltener oder gar nicht mehr ins Restaurant.