München – Die meisten Menschen glauben einer wissenschaftlichen Studie zufolge nicht an die von Russland verbreiteten Falschinformationen über den Krieg in der Ukraine. Das gilt auch dann, wenn sie häufig Social Media nutzen, wie eine am Freitag veröffentlichte Studie eines internationalen Teams um Forscher der Technischen Universität München (TUM) in rund 20 Staaten ergab, darunter Deutschland und die USA. Damit die Propaganda wirke, sei viel entscheidender, ob Menschen grundsätzlich empfänglich für Verschwörungserzählungen seien.
Das Team ging der Frage nach, ob es ausreiche, Soziale Medien mit falschen Informationen zu fluten, um große Teile der Bevölkerung zu beeinflussen. Die Befragten gaben an, wie stark sie an zwei Behauptungen glaubten, die verbreitet wurden: Die Regierung der Ukraine sei antisemitisch und von Neonazis kontrolliert. Und die USA finanzierten die Entwicklung biologischer Waffen in der Ukraine.
Die Behauptung über biologische Waffen hielten demnach 23 Prozent der Befragten für sicher oder ziemlich sicher wahr. Bei der Aussage zur ukrainischen Regierung waren es 14 Prozent. An beide Rechtfertigungen des Krieges glaubten neun Prozent. Nur in vier Staaten glaubten mehr als zehn Prozent beiden Aussagen.