Brüssel/Rom – Doch noch ein dicker Krach um die EU-Personalien: Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat die Verhandlungen über die Vergabe der Spitzenposten scharf kritisiert und von einer „Oligarchie“ gesprochen. Mit Blick auf die Gespräche zwischen sechs EU-Staats- und Regierungschefs sagte Meloni im italienischen Parlament, es gebe Politiker, „die argumentieren, dass die Bürger nicht reif genug sind, um bestimmte Entscheidungen zu treffen, und (glauben), dass die Oligarchie im Grunde die einzige akzeptable Form der Demokratie ist“.
Die ultrarechte Regierungschefin kündigte an, dieses „surreale Prinzip“ wie schon in Italien auch auf EU-Ebene zu bekämpfen. Sie verlangt mehr Einfluss für ihre Parteiengruppe EKR bei der Besetzung der Top-Posten. Die EKR-Fraktion hofft darauf, den Liberalen den Rang als drittstärkste Kraft im Europaparlament abzulaufen. Als möglich gilt, dass Meloni damit den Druck erhöhen will, um für ihr Land und ihre Partei den Vize-Kommissionschef, vielleicht für Wirtschaft, zu ergattern.