Frankfurt – Die Liebe der Bundesbürger zum Bargeld schwindet weiter. Im vergangenen Jahr wurden zwar immer noch 51 Prozent der Zahlvorgänge in Deutschland mit Scheinen und Münzen abgewickelt, wie die Bundesbank in einer umfragebasierten Studie zum Zahlungsverhalten der Deutschen berichtet. Das waren aber erneut sieben Prozentpunkte weniger als bei der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2021. Im Jahr 2017 hatte der Baranteil sogar noch bei 74 Prozent gelegen.
Im Gegenzug zahlen die Deutschen immer öfter elektronisch, etwa mit dem Smartphone oder mit Karten. Tendenziell werden eher größere Beträge mit Karte beglichen. Gemessen am Umsatz hat die Debitkarte mit 32 Prozent deshalb das Bargeld (26 Prozent) erstmals überflügelt. Bei freier Wahl des Zahlungsmittels würden sogar 44 Prozent der Befragten die Debit-Karte bevorzugen. Bargeldloses Zahlen wird im Alltag zudem immer normaler: In acht von zehn Geschäften oder Restaurants kann man mittlerweile bargeldlos bezahlen, 2021 waren bargeldlose Zahlungen nur in sechs von zehn möglich.
Seit der Corona-Pandemie greifen die Verbraucher in Deutschland beim Bezahlen häufiger zur Karte als zuvor. Die Menschen wollen allerdings mehrheitlich am Bargeld festhalten: Laut Umfrage schätzen sie es vor allem, dass Bargeld eine Anonymität bei Zahlungen und damit einen Schutz der Privatsphäre bietet. Eine Rückkehr zum alten Zahlungsverhalten scheint jedoch eher unwahrscheinlich. Fast die Hälfte der befragten Deutschen erwartet, dass Bargeld in nur 15 Jahren bereits komplett aus unserem Alltag verschwunden sein könnte.