Berlin – Jeder dritte Beschäftigte über 50 Jahre plant, vorzeitig in Rente zu gehen. Das geht aus einer aktuellen Befragung für die Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Demnach gaben 31,3 Prozent der älteren Erwerbstätigen an, noch vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Job ausscheiden zu wollen. 46,9 Prozent planen dagegen einen regulären Renteneintritt mit zumeist 67 Jahren und 17,1 Prozent erst danach.
Der TK-Gesundheitsreport kommt zudem zu dem Ergebnis, dass 2023 bayerische Berufstätige über 50 fast zehn Fehltage (22,5 Tage) mehr als jüngere Beschäftigte hatten.
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels „ist es für Arbeitgeber unerlässlich, die Generation 50plus noch stärker in den Fokus zu rücken“, fordert TK-Chef Jens Baas. Diese Generation „wird als Ressource auch für die bayerische Wirtschaft immer wertvoller“, sagt Christian Bredl von der TK Bayern. Vor allem flexiblere Arbeitszeiten könnten Arbeitnehmer länger im Job halten – knapp 74 Prozent gaben an, dass sie sich eine Anpassung der Arbeitszeit an individuelle Bedürfnisse wünschen. Fast 67 Prozent würden für ein höheres Gehalt länger arbeiten.
Gleichzeitig plädiert die Wirtschaftsweise Veronika Grimm für ein höheres Renteneintrittsalter. „Wir kommen langfristig nicht drum herum, das gesetzliche Rentenalter an die fernere Lebenserwartung zu koppeln und ab 2031 langsam über 67 Jahre hinaus weiter anzuheben“, sagte Grimm der „Rheinischen Post“. Zwar sei das Eintrittsalter gestiegen. Dennoch würden die Unternehmen „Ältere mit großzügigen Frühverrentungsprogrammen weiter viel zu früh in den Ruhestand“ schicken. mm