München – Eine Medizin-Offensive soll den Ärztemangel in Bayern lindern. Die CSU-Fraktion im Landtag legt ein Konzept mit konkreten Forderungen an die Regierungen in Bayern und Bund vor. Unter anderem sollen die Landarztquote, Stipendienangebote und Gehälter erheblich erhöht werden.
Die Fraktion um Ex-Gesundheitsminister Klaus Holetschek verlangt nach Informationen unserer Zeitung ein Stipendienprogramm für Bayern im Ausland. Geld sollen 100 angehende Mediziner bekommen, die im Ausland studieren, aber sich verpflichten, dann mindestens zehn Jahre als Arzt in Bayern zu arbeiten.
Die hohe Hürde zum Medizinstudium im Inland soll sinken, indem 8 statt 5,8 Prozent der Plätze an Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, hernach Landarzt zu werden. Die Quote für Amtsärzte soll von 1,0 auf 1,8 Prozent steigen. Im Gegenzug soll die Quote für ausländische oder staatenlose Studenten von fünf auf zwei Prozent sinken, weniger sei rechtlich nicht drin. Generell soll in Absprache mit den Hochschulen die Abiturnote künftig weniger zählen, Auswahlverfahren an den Unis mehr. Dezentral soll es weitere Studienplätze geben.
Die Staatsregierung soll außerdem den Plan prüfen, Medizinern im Praktischen Jahr (PJ) mehr zu zahlen; auch im Vorgriff auf eine bundeseinheitliche Lösung. Als Maßstab gilt Holetschek der BAföG-Höchstsatz, das wären künftig knapp 1000 Euro im Monat. Bisher gibt es keine Pflicht dazu.
Noch offen ist, wie ein von Holetschek geplantes „Comeback-Programm“ für Ärzte aussehen soll, die im Ausland (vor allem der Schweiz) arbeiten oder in Familienzeit sind. cd