München – Wenige Wochen nach der Pleite bei der Europawahl wird die bayerische SPD von einem Politbeben erschüttern. Nach Informationen unserer Zeitung entzog die Landtagsfraktion gestern nach einer turbulenten Sitzung ihrem Vorsitzenden Florian von Brunn das Vertrauen. Elf Abgeordnete stimmten gegen den Münchner, nur vier für ihn, zwei enthielten sich.
Nach Informationen unserer Zeitung sind nun für kommenden Dienstag Neuwahlen geplant. Mit dem Aufstand in der Fraktion dürften auch von Brunns Tage als Parteivorsitzender gezählt sein. Während der Debatte hatte von Brunn den Abgeordneten entsprechende Hinweise gegeben, für den Fall, dass sie ihm das Vertrauen entzögen. Angesichts der Deutlichkeit des Ergebnissen gehen viele von einem Ende der Amtszeit aus. Von Brunn selbst wollte sich nicht äußern.
In der Sitzung wurden ihm fehlende Teamfähigkeit und schlechte Organisation vorgeworfen. Unmut gab es bei Abgeordneten, vor allem aus Franken und Ostbayern, aber auch bei Mitarbeitern. Zuletzt hatten viele gekündigt. Wer ihm folgen könnte, war gestern noch unklar. mik/cd