Pflegekosten steigen drastisch

von Redaktion

Zuzahlung im Heim wächst stark – Im Schnitt 2814 Euro Eigenanteil

München – Für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sind das dramatische Zahlen: Die selbst zu tragenden Kosten fürs Heim sind gestiegen, besonders stark in Bayern. Im Freistaat betrug der Eigenanteil zum 1. Juli für das erste Jahr im Heim 2814 Euro pro Monat – ein Anstieg um 564 Euro im Vergleich zu Mitte 2023. Das ergaben Daten des Verbands der Ersatzkassen.

Die Belastungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen wachsen damit trotz angehobener Entlastungszuschläge weiter, die mit der Aufenthaltsdauer steigen. Die Zuzahlung ab dem vierten Heimjahr stieg den Angaben zufolge im Schnitt auf 1735 Euro pro Monat. Das waren 120 Euro mehr als noch zum 1. Juli 2023.

Im bundesweiten Schnitt lag das Kostenniveau etwas höher, der Anstieg war aber niedriger. Für das erste Jahr im Heim wurden den Angaben zufolge zum 1. Juli im Schnitt 2871 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig – 211 Euro mehr als Mitte 2023. Die Zuzahlung ab dem vierten Heimjahr stieg im bundesweiten Schnitt auf 1865 Euro im Monat, ein Plus von 91 Euro.

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Bewohner im Heim kommen noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen hinzu.

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) sagte, jetzt räche sich, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lang untätig geblieben sei. „Wir brauchen endlich eine nachhaltige und generationengerechte Finanz- und Strukturreform der Pflegeversicherung.“ mm

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