Entrüstung über Anschlagsplan

von Redaktion

Minister Herrmann: Moskauer Strategie ist „skrupellos und brutal“

München – Nach Medienberichten über einen Anschlagsplan gegen den Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall sieht die Bundesregierung Deutschland gegen alle Bedrohungen aus Russland gewappnet. „Wir nehmen die erheblich gestiegene Bedrohung durch die russische Aggression sehr ernst“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

Den Berichten zufolge sollen russische Agenten einen Anschlag auf Armin Papperger, Chef des größten deutschen Rüstungskonzerns, geplant haben. Es seien verdächtige Reiseaktivitäten beobachtet worden. Wie konkret die Gefahr wirklich war, lässt sich schwer ermitteln. Der Kreml dementierte die angeblichen Pläne.

Die Behörden nehmen die Vorgänge jedenfalls ernst, auch im Freistaat. „Generell besteht ganz klar die Gefahr, dass ausländische Nachrichtendienste auch in Bayern ihre Aktivitäten weiter steigern“, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unserer Zeitung. „Wie die Festnahmen zweier mutmaßlicher pro-russischer Spione in Bayreuth belegen, sind Spionage- und Sabotageakte gegen Einrichtungen Deutschlands und seiner Verbündeten auf einem ernst zu nehmenden Niveau.“ Die bayerischen Sicherheitsbehörden hätten diese Entwicklung im Blick. „Dabei ist freilich der Verdacht auf einen geplanten Mordanschlag eine neue Dimension, die zeigt, wie skrupellos und brutal die Moskauer Strategie ist“, sagte Herrmann.

Zuletzt hatte es mehrere ähnliche Vorfälle gegeben. Im Juni wurden in Frankfurt drei Männer festgenommen. Die von Herrmann angesprochenen Spione in Bayreuth spähten US-Stützpunkte in Bayern aus.  mik

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