Kassen: Beitragssprung droht

von Redaktion

Verbände warnen vor deutlichem Anstieg – „Finanzbasis erodiert“

München – Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und der Landesverband der bayerischen Betriebskrankenkassen (BKK) warnen vor einem massiven Anstieg des Zusatzbeitrages der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Dieser könnte BKK-Schätzungen zufolge im Jahr 2025 auf 2,2 bis 2,4 Prozentpunkte steigen. Dabei seien Mehrausgaben der Kassen durch laufende Gesetzgebungsverfahren wie die Krankenhausreform noch gar nicht eingepreist. Bei einem Bruttoverdienst von 4000 Euro würde eine Erhöhung vom derzeit durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz von 1,7 Prozent auf 2,4 Prozent einer BKK-Berechnung zufolge eine zusätzliche Belastung von 14 Euro monatlich für den Arbeitnehmer bedeuten (von 34 Euro auf 48 Euro). Der Arbeitgeber zahlt jeweils genauso viel.

„Die stetig weiter steigenden Ausgaben treffen auf eine immer stärker erodierende Finanzbasis“, beklagt der BKK-Landesvorsitzende Ralf Langejürgen. Der Gesetzgeber habe den Krankenkassen fast alle Reserven genommen. „Zudem werden den Beitragszahlenden seit Jahren versicherungsfremde Leistungen in Milliardenhöhe aufgebürdet.“

Auch vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt kritisiert eine anhaltende Beitragssatzdynamik: „Auch wenn die Prozentzahlen zunächst klein wirken – die Belastungen für die Beitragszahler sind es nicht.“ Die wachsenden Lohnnebenkosten würden immer mehr zum Standortrisiko. Der Fokus bei künftigen Reformen müsse deshalb – anders als zuletzt – darauf liegen, Ausgaben zu reduzieren und Mittel effizienter einzusetzen, betont Brossardt.  hor

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