München – Ein fehlerhaftes Software-Update hat weltweit weitreichende Störungen ausgelöst. Flüge fielen aus, Krankenhäuser sagten Operationen ab, Fernsehsender hatten Schwierigkeiten. Manche Bankkunden bekamen am Automaten kein Geld, Lebensmittelläden mussten vorübergehend schließen. Erst nach mehreren Stunden war der Software-Fehler am Freitag behoben.
Die Folgen waren aber noch länger zu spüren. „Nach aktuellem Erkenntnisstand aus den Äußerungen der betroffenen Unternehmen gibt es keine Hinweise auf einen Cyberangriff“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Ursache sei offenbar ein fehlerhaftes Update eines IT-Sicherheitssystems mit dem Namen „Falcon Sensor“ des Herstellers Crowdstrike. Die IT-Sicherheitsfirma aus Texas bestätigte den Fehler. Crowdstrike betonte, es sei keine Cyberattacke und auch kein Sicherheitsvorfall gewesen.
Betroffen war vor allem die Luftfahrt: Der US-Luftverkehr und die niederländische Airline KLM standen zeitweise still, Eurowings musste bis in den späten Nachmittag Flüge streichen.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind Betreiber kritischer Infrastruktur betroffen. Dazu zählen unter anderem Energieversorger, Transport und Verkehr, die öffentliche Verwaltung, Krankenhäuser, Trinkwasser, Abwasser und Telekommunikation. Allianz, Siemens, BMW und Mercedes-Benz bestätigten auf Anfrage Beeinträchtigungen. Die Bundeswehr war nach Regierungsangaben nicht betroffen. In Bayern arbeite unter anderem das Landratsamt München eingeschränkt.