Berlin – Die Deutsche Bahn hat in nur sechs Monaten rund 1,2 Milliarden Euro Verlust eingefahren. Grund für das Riesen-Minus im ersten Halbjahr seien die Streiks der Lokführer, Extremwetterereignisse wie Überflutungen und Hangrutsche und die marode Infrastruktur, sagte DB-Chef Richard Lutz. Die Infrastruktur sei „zu alt, zu störanfällig und zu voll“.
Zudem sank der Umsatz: von rund 23 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023 auf 22,3 Milliarden Euro in diesem Halbjahr. „Unsere Profitabilität ist viel zu gering“, sagte Finanzchef Levin Holle. Er kündigte an, frei werdende Stellen in der Verwaltung nicht mehr zu besetzen. 30 000 Stellen sollen so über fünf Jahre eingespart werden. Ernüchternd ist auch, dass im ersten Halbjahr sechs Prozent weniger Reisende – insgesamt 64,2 Millionen – die Fernverkehrszüge der Bahn nutzten. In den Regionalzügen hingegen saßen sechs Prozent mehr Passagiere (855 Millionen), was auch aufs Deutschlandticket zurückzuführen ist. Lutz kassierte auch das Ziel, die Pünktlichkeit im Fernverkehr auf 70 Prozent zu steigern. 63 bis 67 Prozent seien realistisch.