Israel nimmt Hisbollah ins Visier

von Redaktion

Regierung plant Vergeltungsschlag – Deutsche sollen Libanon verlassen

Tel Aviv/Beirut – In Erwartung eines israelischen Vergeltungsschlags nach dem tödlichen Raketenangriff auf den israelisch besetzten Golanhöhen hat die Bundesregierung alle Deutschen im Libanon nochmals eindringlich dazu aufgerufen, das Land zu verlassen. Im Libanon wird mit einer harten israelischen Reaktion gerechnet, nachdem am Samstag bei einem der Schiiten-Miliz Hisbollah zugeschriebenen Raketenangriff auf den Ort Madschdal Schams zwölf Kinder und Jugendliche ums Leben gekommen waren.

Israels Sicherheitskabinett ermächtigte am späten Sonntagabend Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant dazu, über die weitere Vorgangsweise gegen die Hisbollah im Libanon zu entscheiden.

Netanjahu besuchte den Ort des tödlichen Vorfalls, in dem Angehörige der drusischen Religionsgemeinschaft leben. Er sagte, die Getöteten seien „unser aller Kinder“. Israel könne nach dem Raketenangriff nicht zur Tagesordnung übergehen. „Unsere Reaktion wird kommen, und sie wird hart sein.“

Aus Hisbollah-Kreisen hieß es, die Miliz sei in voller Alarmbereitschaft. Sollte es zu einem Angriff kommen, würde sie zurückschlagen.

Aus Angst vor einer Eskalation verschob die libanesische Fluggesellschaft Middle East Airlines am Abend die Rückkehr einiger ihrer Flüge. Der Lufthansa-Konzern erklärte, seine Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut vorerst einzustellen. Hin- und Rückflüge bis einschließlich kommenden Montag werden ausgesetzt, wie das Unternehmen mitteilte. Betroffen sind die Gesellschaften Swiss, Lufthansa und Eurowings.

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